20250111
Intimchirurgie?
Beitrag von Dr. med. Hyunju Kim Haemmig
Der Trend zur Intimchirurgie geht ungebrochen weiter: dabei geht es oftmals nicht nur darum eine ästhetische Balance wiederherzustellen, sondern primär funktionelle Beschwerden zu behandeln.
Bei der Labienplastik werden mit einer angepassten Technik die vergrösserten inneren Schamlippen verkleinert.
Warum sind die inneren Schamlippen vergrössert? Oftmals ist es konstitutionell bedingt; nach Gewichtsschwankungen oder Geburt kann sich die Form und Grösse auch verändern. Im Alter verlieren die grossen Schamlippen an Volumen und zudem können sich die inneren Schamlippen vergrössern. Beides führt zu einer Dysbalance.
Die Operation wird ambulant in Lokalanästhesie mit Dämmerschlaf durchgeführt. Die Heilungsphase dauert 2-4 Wochen, in dieser Zeit sollten auch keine sportliche Aktivitäten durchgeführt werden.
Die Komplikationsrate ist sehr gering (1-2%); wie bei jedem Eingriff können jedoch Komplikationen wie eine Nachblutung, Wundheilungsstörung oder Infektion auftreten. Symptome wie Überempfindlichkeiten oder Missempfindungen sind vorübergehend.
Was sagt die Literatur?
– A Retrospective Study of the Psychological Outcomes of Labiaplasty. Gemma Sharp et al.
Aesthetic Surgery Journal 2017, Vol 37(3) 324–331
Die Frauen waren mit dem Resultat sehr zufrieden und haben auch eine Verbesserung in ihrem Sexualleben und psychologischem Wohlbefinden festgestellt.
Wenn präoperativ funktionelle/anatomische Gründe für eine Labienplastik vorlagen, war die Zufriedenheitsrate höher.
– Major Motivators and Sociodemographic Features of Women Undergoing Labiaplasty.
Ozan Dogan et al. Aesthetic Surgery Journal, 10 December 2018
Die Hauptmotivation für eine Labienplastik war Verbesserung in der Erscheinung (43.7%) und besseres Sexualleben (26.8%). Für die Entscheidung zur Operation waren ästhetische (51.1%), sexuelle (46.5%) und psychologische (39.4%) Gründe ausschlaggebend.